Publikationen - Jahreskarte 2012
St. Remigius, Viersen, links Kreuzweg, rechts Taufkapelle,
Fotos: Dietmar Busch
Ludwig Schaffrath im Atelier,
Foto: Algirdas J. Milleris
LUDWIG SCHAFFRATH
13.07.1924 | geboren in Alsdorf |
1946-47 | Schlüterschule in Nienborg-Heek |
1947-54 | Lehrtätigkeit als Assistent und Tätigkeit als Mitarbeiter von Prof. Anton Wendling an der Rheinisch-Westfälischen Techn. Hochschule Aachen, Architekturabteilung, Lehrstuhl für Freihandzeichnen |
1975 | Lehrtätigkeit
am Burleighfield House in Loudwater, England, Leitung der Masterclass; Vortragstätigkeit auf Einladung des British Craft Council in England, Wales und Schottland |
1976-88 | Lehrtätigkeit in Berkeley und Pilchuk, Vortragstätigkeit in den USA |
1981 | Lehrtätigkeit
an der University of Adelaide und am Caulfield-Institute of Technology in Melbourne; Vortragstätigkeit in Australien auf Einladung des Goethe-Instituts und des Crafts Board of Australia Council |
1981-84, 1997 |
Lehrtätigkeit
in Tokyo, Kyoto, Okinawa, Osaka; Vortragstätigkeit in Japan |
1985-93 | Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. |
1993 -2011 | Freischaffend in Alsorf. |
6.2.2011 | Ludwig Schaffrath stirbt in Würselen-Bardenberg |
Nahe der Stelle, an der früher der Schultheißenhof stand, der seit 1826 als Schule genutzt wurde, errichtete man 1900-1902 das Amtsgericht, das 1980 dem jetzigen Neubau weichen musste. Am 27. Juni 1979 wurde ein „Ideenwettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die künstlerische Ausgestaltung der Eingangshalle des Neubaus für das Amtsgericht in Viersen“ vom Staatshochbauamt Mönchengladbach ausgeschrieben. Zum Wettbewerb wurden folgende Künstler aufgefordert: Will Brüll, Gerhard Wind, William Brauhauser, Heinz Lilienthal und die Arbeitsgemeinschaft Rückriem und Dreistädter
(Gerhard Fischer und Harald Hullmann). Das Preisgericht, das sich neben Frau Dr. Kimpel als Vertreterin von Dr. Cladders vom Städtischen Museum Mönchengladbach aus Vertretern der Architektengruppe (Brandt, Müller-Willems und Partner), der zuständigen Ministerien, Gerichte und der Bezirksregierung zusammensetzte, tagte am 26. Oktober 1979 im Hotel Feldmann, Dülkener Straße 14. Es entschied sich mit überwiegender Mehrheit für
den Entwurf von Gerhard Wind, und zwar mit folgender auszugsweise zitierter Begründung: „Der Entwurf nimmt das Material des Fußbodens (Kunststeinplatten unter Verwendung von hellem Naturstein) in der edleren Form und Farbe des Marmors auf. Der Entwurf zeigt in einer abgewogenen Flächenkomposition drei Zentren, die in einer ruhigen Weise das Netz der Linien und reliefbildenden Flächen bestimmen. Ingesamt fügt sich diese Arbeit dem Gesamtraum natürlich ein, überhöht ihn dabei durch die Wandgestaltung, den kühlen Reiz des Marmors und das Schattenrelief der Fläche. Das Preisgericht empfiehlt, auf eine zweckmäßige Beleuchtung zu achten. Das flache Relief sollte durch die Lichtführung in Form von Streiflicht (Schattenbildung) plastisch erhöht werden.“
In der Zeit vom 7.-19. Dezember 1975 wurden alle Entwürfe in der Stadtsparkasse Viersen ausgestellt. Am 14.8.1980 wurde das neue Amtsgerichtsgebäude
in Anwesenheit der Justizministerin des Landes NRW, Inge Donepp, der Öffentlichkeit übergeben.
Eine weitere, frühere Arbeit von Gerhard Wind aus dem Jahre 1963 ist in Viersen in der Kassenhalle der Stadtsparkasse Viersen zu sehen, und zwar ein in Holz ausgeführtes Wandrelief auf der Stirnwand des Obergeschosses (Größe: 2,01 x 19,90 m)
A.P.
Quellen: Staatshochbauamt Mönchengladbach, Rheinische Post/Grenzlandkurier 15. 8. 1980