Arbeitskreis Mundart
„Wir wollen daran erinnern, dass das Plattdeutsche ein Kulturgut ist, um das man sich kümmern und bemühen muss, ähnlich wie man schöne alte Häuser, Höfe, Gärten und Parks pflegt und erhält: Sind dies Bau- und Naturdenkmäler, so gehört das Plattdeutsche zu den Sprachdenkmälern.“
Professor Dr. Helena Siemes für den Arbeitskreis Mundart im Verein für Heimatpflege e.V. Viersen
Mitglieder des Arbeitskreises
Hella von den Berg
Hildegard Bex
Marieluis Boes
Walter Feld
Nicol Gebel
Ria Herbrand
Anne Hogen
Sabine Pohl
Birgitt Stiels
Irmgard Terporten
Kontakt: Marieluis Boes
Mundart-Heimatverein-Viersen@web.de
Frau Professor Dr. Helena Siemes gründete 1981 den Arbeitskreis Mundart im Verein für Heimat-
pflege e.V. Viersen. Ziel des Arbeitskreises war und ist es, dazu beizutragen, dass unsere heimische
Mundart nicht ausstirbt. Von 2002 bis zum Jahre 2006 leitete Frau Gertrud Bohnen den Arbeitskreis
und seit 2006 setzt sich Frau Marieluis Boes zusammen mit 9 weiteren Mitgliedern und mit großem
Engagement für den Erhalt der Mundart ein.
Was ist Mundart eigentlich? Vor mehr als hundert Jahren wurde in allen Regionen noch überwiegend
Mundart gesprochen. Sie ist eine sehr ortsbezogene, regionale Färbung der Sprache, die häufig auch
nur auf relativ kleine Regionen beschränkt ist.
So gibt es schon für die Bereiche Viersen, Dülken und Süchteln unterschiedliche Ausprägungen. Das
Leben der Menschen spielte sich im häuslichen Bereich, in der Landwirtschaft und im Handwerk ab.
Zeitzeugen, die in ihren Familien Mundart gesprochen haben, gibt es immer weniger. Je weiter das
Hochdeutsch als Amtssprache beherrscht werden musste, umso mehr galt es bei den Bürgern als verpönt,
Mundart zu sprechen.
Der Arbeitskreis macht sich zur Aufgabe, die Mundart als Kulturgut lebendig zu erhalten. Die Sprache
ist unverblümt und direkt. Es ist eine gesprochene Sprache. Um den Klang der Sprache darzustellen,
bedient der Arbeitskreis sich der Schriftart „Rheinische Dokumenta“. Diese Schriftart hat einige
ungewöhnliche Sonderzeichen, die für die richtige Aussprache beachtet werden müssen. Eine Erklärung
hierzu erfolgte in Band I des Buches „Wirke on Läeve vröer“ von Frau Professor Dr. Helena Siemes..
Link auf Rheinische Dokumenta
Seit seiner Gründung hat der Arbeitskreis drei Bücher mit CD’s veröffentlicht. Die ersten beiden Bände
sind inzwischen vergriffen. Der dritte Band ist noch erhältlich. Die hier liebevoll erzählten Geschichten
wurden von den Mitgliedern selbst verfasst und zeugen von erlebten Geschichten aus der Kindheit, der
Familie und dem Berufsleben. Bücher "Wirke on Läeve vröer" mit Hörproben
- Band III -
- Band II -
- Band I
Jedes Jahr lädt der Arbeitskreis zu einer Matinee ein. Hier werden selbstverfasste Texte über das
Alltagsleben und von der Arbeit früher vorgetragen. Link auf DVDs der MatineesDarüber hinaus gibt es einen jährlichen Vorlesewettbewerb (jetzt Vorlesetag) für Kinder und Jugendliche. Den Schülern werden Texte zur Verfügung gestellt und natürlich muss für das Lesen die richtige Aussprache geübt werden. Es ist erfreulich, dass viele Schüler Spaß daran haben, die Mundart zu er lernen und hoffentlich das Kulturgut Mundart nicht aussterben lassen. Der nächste Vorlesetag ist der 29.03.2023 im Clara Schumann Gymnasium in Dülken. Link auf Text in Rhein. Dokumenta
Für die hier lebenden Senioren, besonders für die, die in Senioren Residenzen und in Pflegeheimen
leben, gibt der Arbeitskreis unentgeltliche Lesungen. Immer eine Freude für die dort lebenden Menschen.
Die meisten haben in ihrer Jugend ja auch Mundart gesprochen.