Publikationen - Jahreskarte 1991
FRANZ XAVER HELLNER
1819 - 1901
Franz Xaver Hellner wurde am 6. Dezember 1819 in Wuppertal-Ronsdorf geboren.
Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. 1843 soll er die Werkstatt seines
Schwiegervaters, des Silberarbeiters und Zinnhändlers Carl Benedict Godfroyd
in Kempen übernommen haben. Nach der Einkommen-Steuer-Veranlagung von 1863 beschäftigte
Hellner vier Gesellen und vier Lehrlinge im Gold- und Silbergeschäft, sowie
einen Meister und einen Gesellen im Kupferschlägergeschäft. "Er läßt hauptsächlich
Kirchengeräte anfertigen und betreibt das Geschäft fabrikmäßig", heißt es dort.
Auf einer Geschäftskarte beziffert er die bis 1878 in seiner Werkstatt entstandenen
Objekte mit ca. 3000. Hellner schuf hauptsächlich Monstranzen, Weihrauchfässer,
Ciborien, Reliquiare und Kelche. Rund 300 Werke sind in deutschen, niederländischen
und belgischen Kirchen bzw. Museen überliefert. 1883 beschäftigte er 14 "Gehülfen",
von denen mehrere in international bedeutenden Goldschmiedezentren wie z. B.
Köln, Münster oder Petersburg gearbeitet hatten. Im Jahre 1885 übernahm Richard
Hellner (vermutlich ein Neffe) die Geschäftsleitung. 1897 zog sich Hellner aus
dem Geschäftsleben zurück.
Am 19. Mai 1901 verstarb Franz Xaver Hellner.
In der vom Verein für Heimatpflege e. V. Viersen initiierten und von der Sparkassenstiftung
"Natur und Kultur" des Kreises Viersen herausgegebenen Schriftenreihe "Leben
und Werk niederrheinischer Künstler" ist zum 700jährigen Stadtjubiläum der Stadt
Kempen 1994 eine Monographie über Hellner erscheinen. Gleichzeitig wurde im
Rahmen einer Ausstellung im Niederrheinischen Sakralmuseum in Kempen ein Überblick
über sein Werk vermittelt.
Albert Pauly
Bild:
"Turm-Monstranz", Franz Xaver Hellner, Kempen 1887
Museum für Niederrheinische Sakralkunst, Inv. Nr. PK III 40
Jahreskarte 1991 als