Publikationen - Jahreskarte 1983

HANS FRIEDRICH BUSCH
geboren zu Viersen am 10. September 1900
Ein Leben im Schatten von St. Remigius
Das große Zeitgeschehen von 1914 zerstörte seine beruflichen Wünsche und stellte
die Forderung, als Anstreicherlehrling im väterlichen Geschäft seinen Lebenslauf
zu beginnen. Es folgten die Meisterprüfung, der Ausbau des Geschäftes und die
Übernahme.
Farbe und Form in künstlerischer Wiedergabe füllten die Freizeit. So entstanden
Plakate zu den ersten Ausstellungen in Viersen. Figürliche Komposition und Illustration
zu Themen aus der Literatur beschäftigten ihn; zudem war er lange Jahre als
freier Mitarbeiter des Callwey-Verlags, München, im Bereich Feuilleton tätig.
Im zweiten Weltkrieg erfolgte die Einberufung zur Marine; vorzeitige Wehrdienstentlassung
im Jahre 1943.
Trotz der ungewöhnlichen Umstände führte der Weg über Prof. von Wecus im Jahr
1944, nach Vorlage von Skizzen und Zeichnungen, zur Studienaufnahme an die Düsseldorfer
Kunstakademie als Schüler von Prof. Schmitz-Wiedenbrück.
Als die Kriegsfront immer näher rückte und die Rheinbrücken zerstört wurden,
nahm das Studium ein zwangsläufiges Ende. Daraufhin fand sich eine kleine Gruppe
von hiesigen Studenten der Akademie zusammen und setzte die Zeichen- und Malarbeit
vorübergehend selbständig fort.
Im Schaffen von Hans Friedrich Busch fanden in dieser Zeit die Stadtzerstörung
und erlittenes menschliches Leid ihren Ausdruck.
Um die Wende zu den fünfziger Jahren lösten sich die Formen immer mehr vom Gegenständlichen.
Die Abstraktion in den Arbeiten mit ihren persönlichen Offenbarungen begann,
ablesbar an freien Schwarz-Weiß- und Farbkompositionen, Ölbildern, Collagen
und Buchillustrationen (wie Candide von Voltaire, Josephs-Roman von Thomas Mann)
als Abrundung seines Kunstschaffens.
Id Busch
Bild:
Zeichnung: Entwarnung 1945
Jahreskarte 1983 als