Skulptur von

Günter Haese

Optimus II

Foto: Nic Tenwiggenhorn, Berlin

Informationen zur Skulptur

Künstler

Günter Haese

Skulptur

Optimus II

Material

Messing, Edelstahl und Phosphorbronze

Grösse

ca. 7 x 5 x 1,50 m

Entstehungsjahr

2006 – 2007

Aufstellungsort

Park neben der Städtischen Galerie

Weitere Bilder

Die Skulptur aus weiteren Perspektiven

Günter Haese formt filigrane Gebilde aus Draht. Messing und Phosphorbronze sind seine Materialien, mit denen er geschnitten und gebogen, als Geflecht oder als Spirale, verlötet und zu räumlich-plastischen Gebilden zusammengefügt, eine einzigartige Körperlichkeit entwirft. Bisher hat er alles selbst gemacht und seine Arbeiten haben sich in überschaubaren Größen (ca. 50-200 cm Höhe) gehalten.

Die Transportschachteln aus Holz werden ebenfalls eigenhändig, zusammen mit den Objekten, die sie aufnehmen sollen, hergestellt. Haese liefert alles komplett, das fertiggestellte Werk, seine Aufbewahrung und zuletzt den Titel, der zumeist einer poetischen Assoziation folgend, formuliert und manchmal abgeändert wird.

Seit 1963 hat er mit großem Erfolg sein Werk zu internationaler Geltung bringen können und diese Stellung bis heute behauptet.

Mit seinem Engagement für die Skulpturensammlung Viersen geht Haese erstmals andere Wege. Nach langer Überlegung, mehreren Ortsbesichtigungen und intensiven Gesprächen ist für ihn die Möglichkeit einer Monumentalplastik im öffentlichen Raum und dazu noch in einem Ensemble völlig andersartiger, zeitgenössischer Werke zu einer künstlerischen Herausforderung geworden, der er sich mit der ihm eigenen Behutsamkeit stellt.

Natürlich geht es dabei nicht einfach nur um eine Vergrößerung der Maße eines Haese-Objektes, sondern vor allem darum, in die neue Situation die künstlerischen Qualitäten des bisherigen Werkes einzubringen. Die feingliedrige und zarte Bauweise aus Draht, die durchbrochene Räumlichkeit, die vibrierende Beweglichkeit seiner einzelnen Glieder und ihre Reaktionsfähigkeit auf Luftbewegungen, Licht- und Glanzreflexe im Zusammenspiel mit festen und beweglichen Teilen der Konstruktion und die spielerische Beschreibung des lufterfüllten Raumes als eine belebte Sphäre.

Situation in der Firma Huiskens

Eine der bloßen Mechanik beraubte Kinetik, die sich in eine fast organisch zu nennende Bewegungswillkür umformt. Das gebaute Gestell als Organ – daher der immer wieder vorgebrachte Vergleich mit Antennen und Raumsonden, den Haeses Objekte evozieren. Sie weisen in die Weite des Raumes und behaupten die Möglichkeit seiner Durchquerung.

Zugleich sind sie zellenartige Bauten, in denen Reihung, Regelmäßigkeit und Abgeschiedenheit eines Inneren wie durch eine transparente Haut als mögliche Beweglichkeit in sich erfahrbar wird. Zellenaufbau und Tentakel, Fühler und Antenne und zugleich gegliederter, seriell aufgebauter und regelhaft erscheinender Körper, in dem die Bewegung als eine seiner möglichen Seinsweisen wie ein sporadischer Reflex oder auch wie ein wehender Atem – als unendlich zarte Empfindung – erscheint.

Mit veränderten statischen Bedingungen und anderen Gewichtsverhältnissen dieser subtilen Ästhetik zu entsprechen, ist nicht leicht. Eine Fülle gänzlich neuer Entscheidungen mußte gefällt werden. Die Montage dieser Plastik im öffentlichen Raum ist noch komplizierter als die ihres Models.

Der Realitätscharakter des Kunstwerks hat sich dabei verändert. Sind jetzt alle Werke Haeses potentiell Modell für eine mögliche Ausführung in anderer Größe? Theoretisch stimmt der Künstler dem zu, aber für den Einzelfall ist damit noch nichts gesagt. Optimus ist der Erste in der neuen Umgebung, in einer veränderten Welt.

Biografie & künstlerischer Werdegang

Günter Haese

1924

in Kiel geboren

1942-1945

Soldat

1948-1949

Besuch der privaten „Kunstschule auf dem Steinberg“ in Plön/Holstein

1950-1957

Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Bruno Goller

ab 1951

bei Ewald Matare

ab 1958

Meisterschüler

ab 1956

als freischaffender Künstler in Düsseldorf tätig

ab 1963

Recklinghausen, Kunstpreis „Junger Westen“

ab 1964

Ulm, Museum München, Galerie Stangl New York, Museum of Modern Art Kassel, documenta 3

1965

London, Marlborough Fine Art Ltd.

1966

Venedig, XXXIII.Biennale, Deutscher Pavillon (Kat.E.Trier) Erster Preis der David E. Bright Foundation auf der 33. Biennale Venedig

1967

Düsseldorf, Kunsthalle Cornelius – Preis der Stadt Düsseldorf Preis der Solomon R. Guggenheim Foundation, New York

1969

Sao Paolo, X Biennale

1972

Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe Rotterdam, Museum Boymans-van Beuningen

1974

München, Staatsgalerie Moderner Kunst

1975

Madrid, Biblioteca Nacional New York, Marlborough Gallery Inc.

1978

Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein Lübeck, Overbeck-Gesellschaft

1979

Mannheim, Kunstverein Nürnberg, Albrecht-Dürer-Gesellschaft im Germanischen Nationalmuseum

1980

Triennale Fellbach, Besucherpreis

1981

Düsseldorf, Kunstpreis der Künstler

1982

Hannover, Kestner-Gesellschaft

1984

Bottrop, Quadrat-Moderne Galerie

1985

Berlin, Nationalgalerie, Kunst in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1984

1986

Zürich, Galerie Lopes

1992

und öfter,Galerie Sfeir-Semler,Kiel

1994

Kiel, Kunsthalle Professur des Landes Schleswig-Holstein

2002

Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft, vergeben durch die Dr.Dietrich Schulz-Stiftung Schleswig, Landesmuseum Schloß Gottorf

2006

Krefelder Kunstverein

Günter Haese lebt und arbeitet in Düsseldorf

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