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Die Plastik wurde von der Viersener Familie Peters-Messer bei der Galerie Arndt und Partner in Berlin erworben und der „Skulpturensammlung Viersen“ anlässlich des 170 jährigen Bestehens der Firma Peters-Messer in Viersen geschenkt.
Die Bronzeplastik China Daily -Services top task for Games entstand im Jahre 2007 durch eine in Ton modellierte Vergrößerung eines zusammengeknüllten Zeitungspapiers. Das Blatt entstammt der chinesischen Tageszeitung „China Daily“ und enthält Nachrichten zur Vorbereitung der Olympischen Spiele, die im Jahre 2008 in Peking abgehalten wurden.
Der Gegenstand, der hier „realistisch“ kopiert wurde, ist also aus dem Bereich der Medien, die täglich aufwendig erarbeitet und hergestellt werden, doch im Handumdrehen entwertet und in Abfall verwandelt werden können. Von dem Abfall, der täglich beiläufig im Park neben der Städtischen Galerie weggeworfen wird, unterscheidet sich dieser in der Bronzeplastik vergrößerte „Müll“ allerdings entschieden. Er ist monumentalisiert und vereinzelt und durch sein Material und seine Oberfläche veredelt, dauerhaft gemacht und zum Monument geworden.
Diese Verwandlung – Medien zu Monumenten – setzt ein besonderes Verhältnis des Künstlers zu seinem Gegenstand, eben den Medien, voraus. Der Gegenstand des Kunstwerks erscheint uns ambivalent, einerseits als Müll entwertet und zugleich durch Bronze und sogar Silberbronze zum Monument erhöht und besteht aus dem ehernen Material, das Denkmälern und Kunstwerken vorbehalten ist. Diese Ambivalenz der Wertung ist offensichtlich ernst gemeint.
Die Plastik liegt auf einem unter dem Rasen verborgenen Fundament wie ein weggeworfenes Papierstück auf der Wiese und wirkt gewaltig. Die Furchen und Kanten des zusammengeknautschten Materials erinnern an Gebirgsformationen.
Die Assoziation an ein abgebrochenes Stück Felsen wird aber von den deutlichen Buchstaben, die vertieft auf der Oberfläche der Plastik sichtbar sind, schnell wieder abgelöst. Ein überdimensionaler Text liegt hier in den Falten und Knicken verborgen und verschlüsselt. In der glänzenden Oberfläche spiegeln sich die Wolken und das Blau des Himmels.
Von der konstruktiven großen Steinplastik von Erwin Heerich trennen ihn „Welten“. Dennoch gelingt es beiden, auf geradezu entgegengesetzte Weise utopische Vorstellungen vom Bauen anzustiften.
Biografie & künstlerischer Werdegang
1956
Geboren in Wuhan (Hubei), Ostchina. Lebt und arbeitet in Paris seit 1990.
1981-1985
Studium an der Canton Academy of Fine Arts, China
1985-1990
Lehrauftrag für Bildende Kunst, Institut für Architektur am Polytechnikum Südchina.
1986-1990
Gründer und Vorsitzender von The Salon of Artits of Southern China, Guangzhou, Südchina.
1997-2000
Lehrauftrag im Bereich Bildende-Künste, Université Paris VIII (Vincennes – Saint Denis), Frankreich
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