30. Juni 2023

Mit der Straßenbahn durch Viersen

Unsere „Zeitreisen“-Serie führt uns heute zur Ecke Hauptstraße-Bahnhofstraße. Achtung eine Straßenbahn fährt um die Ecke. Wir befinden uns in den 1950er-Jahren. Upps, hier ist es nicht so warm wie in der Gegenwart. Das sieht nach Herbst oder Frühling aus. Die Sonne scheint, aber trotzdem ist es etwas kühl. Na ja, macht nichts.
Text: Beatrix Wolters
Inhaltsverzeichnis

Die Straßenbahn nach Mönchengladbach fährt noch. Bald wird auch sie Geschichte sein. Im Jahr 1955 fand die letzte Fahrt der Straßenbahn nach Süchteln und Dülken statt. Nun beförderten große Gelenkbusse die Passagiere zu ihrem Ziel. Die Straßenbahn nach Mönchengladbach fuhr noch bis 1959. Dann hieß es auch hier von dem gewohnten Verkehrsmittel Abschied zu nehmen. 50 Jahre hatte die Straßenbahn ihre Passagiere befördert. Es gab ein großes Für und Wider, besonders die ältere Generation vermisste das altvertraute und gemütliche Verkehrsmittel.

Wenn wir über die Straßenbahn hinwegschauen, sehen wir immer noch Baulücken. Überbleibsel der Zerstörungen durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs. In der Hauptstraße ist auch keine einheitliche Fluchtlinie zu erkennen. Die Neubauten, die schon entstanden sind, wurden bereits viele Meter zurückgebaut. Das Haus hinter dem letzten Straßenbahnwagen hat den Krieg überstanden. Da führte vor dem zweiten Weltkrieg der Chemikalienhändler Wentges sein Geschäft. Das Gebäude gibt es heute nicht mehr, es wurde wie auch einige andere Häuser auf der Ostseite der Hauptstraße abgerissen.
Die Hauptstraße hatte man nun breiter geplant, und da die Zerstörungen auf dieser Seite größer waren, setzte man dort die Neubauten ein großes Stück zurück. Alles, was dafür im Weg stand, musste weichen. Dazu gehörte auch das Weinhaus Peters direkt gegenüber der Schulstraße, der heutigen Lambersartstraße.

Wir schauen uns weiter um. Hinter uns ist die Sparkasse, damals noch Sparkasse Viersen. Links daneben ein Kaisers-Kaffee-Geschäft. Die Filiale der Viersener Firma ist dort schon seit Beginn des Jahrhunderts, heute etwas moderner gestaltet. Rechts von der Sparkasse ist das Café Wibbe. Da gab es auch leckeren Kakao und Kuchen. Wie verlockend!

Vor uns an der Ecke Bahnhofstraße und Hauptstraße hat der Friseur van der Crabben einen Neubau errichtet. Wir schauen uns noch ein bisschen um. Aber nur ein wenig, denn es ist wirklich kühl hier. Dann gehen wir zu Wibbe, etwas Warmes trinken. Kommt Ihr mit? Dann bis gleich.

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