Ein stolzes Alter! Die Gebäude, die wir sehen, gibt es heute noch. Ganz rechts schauen wir auf das repräsentative Hauptgebäude der Anstalt. Links davon sehen wir den Schornstein des Heizkraftwerks, rechts davor das Direktorenhaus. Hinter den Wohn- und Patientenhäusern ragt der Turm der Johanniskirche heraus.
Im Jahr 1906 wurde die Klinik in einer Reihe von Neugründungen von Psychiatrischen Kliniken im Rheinland eröffnet. Im Zuge der Reform des „Irrenwesens in der Rheinprovinz“ wurde Johannistal als zweite Anstalt für 800 Patienten konzipiert, die erste war Galkhausen, die heutige LVR-Klinik Langenfeld. Eigentlich sollte die Anstalt ihren Platz in Krefeld finden. Die Nähe von Industriebauten machten diese Pläne aber zunichte, und man kam so auf den heutigen Standort. Die positive Entscheidung des Provinziallandtags für Süchteln wurde von den Bürgern mit großer Freude begrüßt. Man feierte dies mit einem Festbankett und einer Beflaggung im ganzen Ort.
Die Klinik wurde nach den zu dieser Zeit modernsten Erkenntnissen konzipiert. Die geschaffene Abteilung für erwachsene Epileptiker war ein Novum. Auch für an dieser Diagnose erkrankte Kinder wurde gesorgt. Sie fanden in den Räumlichkeiten der heutigen LVR-Klinik für Orthopädie Viersen ihren Platz. Etwas Neues bot auch die geschaffene Poliklinik, die einen ersten Schritt zu einer gemeindenahen Psychiatrie darstellte. In die Planungen wurde ein am Rand des Geländes gelegener Hof miteinbezogen. Man sicherte so eine weitgehend autarke und kostengünstige Versorgung der Anstalt. Bereits vor Fertigstellung trafen im Juli 1905 die ersten Patienten ein.
Am 14. Juli 1906 wurde die Klinik feierlich eröffnet. Ein in der Klinik erhaltener Gedenkstein zeugt noch heute davon.
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